Der Bericht des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO, mit den neusten Ergebnissen einer Umfrage, spricht eine deutliche Sprache: Jeder dritte Erwachsene im Berufsleben leidet an Rückenschmerzen. Muskuläre Beschwerden oder Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats sind demnach statistisch gesehen, bei jedem dritten Mitarbeiter präsent. Wenn wir auf die Bevölkerung insgesamt schauen – so lässt uns das Bundesamt für Gesundheit BAG wissen – ist jeder vierte Erwachsene in der Schweiz, teilweise sogar akut, von Rückenschmerzen betroffen. Damit liegt die Schweiz zwar europaweit unter dem Durchschnitt – ähnlich wie die Nachbarländer Deutschland, Österreich und Italien. Weitere Studien zeigen allerdings ebenso, dass physischer Stress und körperliche Belastungen in der Schweiz jedes Jahr zunehmen.
Die Belastungen am Arbeitsplatz
Wäre das Thema nicht nur gesundheitlich, sondern auch wirtschaftlich ein sehr ernsthaftes, könnte gesagt werden: Auf dem «Rücken» einer Schweizer Arbeitskraft lastet viel. Vor allem das Risiko alltägliche Tätigkeiten erschwert durchführen zu können. Man stelle sich zum Beispiel eine Abteilung mit 30 Mitarbeitern vor: Rund zehn davon sind wegen Bewegungsschmerzen wie etwa Rückenschmerzen beeinträchtigt. Bei den anderen 20 Mitarbeitern steigt dadurch die Arbeitslast. Für sie ist das Risiko hoch, irgendwann ebenfalls eine Überlastung zu spüren. Bis interne Massnahmen anlaufen und greifen, dauert es in der Regel ein paar Jahre. Die Initiative, seine Gesundheit frühzeitig selbst in die Hand zu nehmen, kann sich daher auszahlen.
Rückencheck? Lieber nicht, das wird schon!
Vielen Mitarbeitern ist es unangenehm zuzugeben, dass sie Rückenschmerzen haben. Es ist vor allem die Angst vor dem Arbeitgeber, die sie davon abhält, ihre Sorgen über Rückenschmerzen am Arbeitsplatz mitzuteilen. Gemäss einer in England durchgeführten Studie, sind die grössten Herausforderungen für Schmerzpatienten im Arbeitsleben:
- Die Angst davor, nicht ernst genommen zu werden, wenn sie ihre Sorgen betreffend Rückenschmerzen ihren Arbeitskollegen oder Vorgesetzten darlegen.
- Die eigene Beunruhigung über ihre Produktivität und ob sie auch in Zukunft arbeiten können.
- Die Angst davor, wieder aufflammende Rückenschmerzen während der Arbeit nicht bewältigen zu können.
- Bedenken, Medikamente einnehmen zu müssen.
- Die Angst vor den Konsequenzen, wenn sie sich wegen Schmerzen krankmelden müssen.
Tipps gegen Rückenschmerzen
1. Ergonomie am Arbeitsplatz
Um dem Wiederaufflammen von Rückenschmerzen vorzubeugen, hilft eine ergonomische Beratung. Ihr Bürostuhl sollte genügend gepolstert und höhenverstellbar sein sowie Ihren Rücken insgesamt gut unterstützen. Wenn Sie beispielsweise einen Bürojob ausüben, dann stellen Sie den Drucker in ein anderes Zimmer. Ohne das Sie bewusst daran denken, verschaffen Sie Ihrem Rücken somit eine wesentliche Entlastung. Manche Arbeiten können auch sehr gut stehend erledigt werden. Mit einer kleinen Kiste können Sie Ihren Schreibtisch dafür ganz einfach in ein Stehpult umfunktionieren. Krumm dasitzen ist nicht so schlimm. Problematisch ist eher, wenn Sie aus Gewohnheit immer die gleiche Sitzposition einnehmen.
2. Flexibilität
Flexibilität ist das A und O. Lange Autofahrten können Ihre Rückenschmerzen zum Wiederaufflammen bringen. Um dem vorzubeugen, stellen Sie Ihren Sitz am besten so ein, dass Sie sich nicht strecken oder krümmen müssen, um die Fusspedale oder das Lenkrad zu erreichen. Stehen oder sitzen Sie nicht über lange Zeit in einer einzigen Position. Sollten Sie viel stehen müssen, verlagern Sie das Gewicht von einem Bein auf das andere oder machen Sie zwischendurch einen kleinen Spaziergang.
3. Gesunde Ernährung
Übergewicht führt dazu, dass sich der Körperschwerpunkt verlagert und Ihr Rücken mit mehr Gewicht umgehen muss. Wenn Sie nicht flexibel auf diese Situation reagieren, könnte das Rückenschmerzen verursachen. Achten Sie darum auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung.
4. Therapie gegen Rückenschmerzen
Erwerben Sie sich in Workshops wie dem von Motion Mastery™ wertvolles Wissen und vertiefen Sie Ihr Verständnis über einen gesunden Rücken. Lernen Sie, wie die am Tag aufgebaute Spannung, wieder abgebaut werden kann und welche Bewegungen wie ausgeführt werden sollten, um Ihren Rücken nachhaltig zu stärken und Schmerzen vorzubeugen. Weitere Therapiemethoden wie die Chiropraktik, oder die Osteopathie und andere komplementärtherapeutische Methoden können ebenso wirksame Massnahmen sein, um Rückenschmerzen vorzubeugen oder zu behandeln.
Schmerzen nicht ignorieren – Ihr Rücken wird Ihnen danken
Rückenschmerzen sind kein Einzelphänomen und sollten ernst genommen werden – besitzen sie doch das Potential von nachteiligen Konsequenzen für Mitarbeitergesundheit und Produktivität. Es ist keine gute Idee, in der Stille zu leiden. Im Gegenteil, Sie verdienen physische und emotionale Erleichterung, die geschaffen wird, wenn Sie Ihre Schmerzen nicht hinnehmen, sondern ihnen aktiv entgegenwirken. Dann sind Sie bald wieder so effektiv und produktiv, wie Sie es üblicherweise von sich kennen.
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